Für die Bürgerstiftung Wehr liegt der Wirtschaftsplanentwurf für das Jahr 2025 vor. Was steckt hinter den Zahlen, und wie wirkt sich das Budget auf die Bürger aus?
Was ist geplant?
Die Bürgerstiftung verwaltet wichtige Bereiche wie Pflegeeinrichtungen, Seniorenwohnungen und soziale Projekte. Für 2025 wird ein Gesamtbudget von 5,07 Millionen Euro veranschlagt. Das ist eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Allerdings plant die Stiftung mit einem Jahresfehlbetrag von 23.700 Euro. Dieses Minus soll durch zukünftige Einnahmen und strategische Anpassungen aufgefangen werden.
Die größten Kostenpunkte
- Personalkosten: Mit 3,3 Millionen Euro macht dieser Posten den Löwenanteil des Budgets aus. Das liegt unter anderem an geplanten Tariferhöhungen von 3,5 bis 4,5 Prozent.
- Sachkosten: 1,23 Millionen Euro fließen in Betriebsmittel, Energie und Verwaltungsaufgaben.
- Instandhaltung: Rund 40.000 Euro sind für die Sanierung von Wohnungen und Bädern eingeplant.
Investitionen für die Zukunft
Neben dem täglichen Betrieb plant die Bürgerstiftung mehrere Investitionen:
- Umbau der Wärmeversorgung in der Villa Rupp: 80.000 Euro.
- Technologische Erweiterungen: 19.000 Euro für EDV-Systeme wie Buchhaltungs- und Dienstplanungssoftware.
- Neue Einrichtungsgegenstände für Pflegeheime: 23.000 Euro.
- Brandschutzmaßnahmen: 10.000 Euro.
- Elektrizitäts-Check: 15.000 Euro.
- Anschaffung neuer Vakuumpumpen: 2.000 Euro.
Die Investitionen decken sowohl dringend notwendige Sanierungen als auch zukunftsgerichtete Maßnahmen ab. Besonders die Modernisierung im Bereich IT und Brandschutz soll die Sicherheit und Effizienz in den Einrichtungen der Bürgerstiftung erhöhen.
Was bringt das den Bürgern?
Die geplanten Ausgaben sollen nicht nur die Qualität der Pflege sichern, sondern auch die Wohn- und Lebensbedingungen verbessern. Besonders erfreulich: Die Einnahmen aus Pflegeleistungen und Mieten steigen leicht. Gleichzeitig wird darauf geachtet, Kosten im Griff zu behalten.
Herausforderungen: Pflegesätze und Tarifsteigerungen
Eine große Herausforderung bleibt die Finanzierung der steigenden Personalkosten. Die Pflegesätze wurden zuletzt um 15 % erhöht, und ab Mitte 2025 ist eine weitere Erhöhung von 5 % geplant. Das Ziel: Die Lohnsteigerungen im Pflegebereich auszugleichen, ohne die finanzielle Belastung für die Bewohner unnötig zu erhöhen.
Schulden und Liquidität
Die Bürgerstiftung startet mit einem Schuldenstand von 2,52 Millionen Euro ins Jahr 2025. Trotz dieses Betrags zeigt der Liquiditätsplan eine solide Basis: 4,96 Millionen Euro Einnahmen aus laufender Geschäftstätigkeit stehen 4,67 Millionen Euro an Ausgaben gegenüber.
Was bedeutet das für die 10-Jahres-Perspektive?
Die für 2025 geplanten Investitionen könnten langfristig zu Einsparungen führen, beispielsweise durch die Modernisierung der Wärmeversorgung oder die Optimierung der Personalauslastung durch digitale Lösungen. Diese Maßnahmen legen eine wichtige Grundlage für eine nachhaltige und effiziente Entwicklung der Bürgerstiftung Wehr.
Allerdings ist ein klarer Schwerpunkt auf die 10-Jahres-Perspektive, wie etwa die gezielte Bildung umfangreicher Rücklagen oder eine langfristige Priorisierung weiterer Projekte, im aktuellen Wirtschaftsplan noch nicht erkennbar. Die Investitionen konzentrieren sich auf notwendige und kurzfristig umsetzbare Modernisierungen, während eine umfassendere Strategie für die kommenden Jahre bislang offen bleibt.
Ergänzend wäre sinnvoll:
- Aufbau von Rücklagen: Die Bürgerstiftung könnte mittel- und langfristig von einem systematischen Rücklagenaufbau profitieren, um zukünftige Projekte unabhängig von Haushaltsschwankungen finanzieren zu können.
- Langfristige Planung: Neben den 2025 geplanten Maßnahmen könnte eine detailliertere Planung für die nächsten Jahre hilfreich sein, die auch größere, etappenweise umsetzbare Projekte berücksichtigt.
- Fördermittel: Die Nutzung von staatlichen oder EU-Förderprogrammen für nachhaltige Bauprojekte und Digitalisierung könnte weitere Mittel erschließen, um langfristige Ziele zu sichern.
Die 2025 geplanten Schritte zeigen bereits den Willen zur Modernisierung und Effizienzsteigerung. Doch für eine klare Ausrichtung auf die 10-Jahres-Perspektive wäre eine intensivere strategische Planung und eine gezielte Förderung von Rücklagenbildung sowie nachhaltigen Investitionen notwendig. Dies würde nicht nur finanzielle Stabilität schaffen, sondern auch die Entwicklung der Stiftung als zukunftssicheren Partner für Pflege und soziale Projekte stärken.