Der Gemeinderat hat die Zusammenarbeit mit der REKO-Gruppe für die Abholung und Verwertung von Klärschlamm beschlosssen. Neben der thermischen Verwertung könnte sich der Klärschlamm als Phosphorquelle behaupten.
Während dies auf den ersten Blick wie ein innovativer und nachhaltiger Ansatz erscheint, gibt es Fragen zur Wirtschaftlichkeit, Umweltfreundlichkeit und Transparenz des Vorhabens.
Nachhaltigkeit und Umweltbilanz
Die thermische Verwertung des Klärschlamms, wie sie im Vertrag vorgesehen ist, bietet den Vorteil, Schadstoffe wie Schwermetalle teilweise zu entfernen. Gleichzeitig ist der Energiebedarf solcher Verfahren hoch, was die Umweltbilanz verschlechtern könnte.
Nachhaltigkeit: Wirklich so grün wie behauptet?
Die Rückgewinnung von Phosphor ist zweifellos ein Schritt in die richtige Richtung, denn Phosphor ist eine endliche Ressource, die vor allem in der Landwirtschaft dringend benötigt wird.
Dennoch ist die Umsetzung technisch komplex. Verfahren wie die thermische oder chemische Rückgewinnung benötigen viel Energie, was die Umweltbilanz verschlechtern könnte. Die Frage, ob die CO₂-Emissionen durch den Prozess wirklich niedriger sind als bei der konventionellen Gewinnung von Phosphor, bleibt weitgehend unbeantwortet.
Kostenfalle für den Steuerzahler?
Ein weiteres Problem sind die hohen Kosten für die Infrastruktur und den Betrieb der Phosphorrückgewinnung. Anlagen dieser Art sind teuer und erfordern eine hohe Anfangsinvestition.
Die REKO-Gruppe wirbt mit langfristigen Einsparungen und ökologischen Vorteilen, doch bleiben die tatsächlichen Zahlen oft undurchsichtig. Es bleibt die Befürchtung, dass am Ende die Bürgerinnen und Bürger die Kosten für dieses Vorhaben tragen müssen – entweder durch höhere Abwassergebühren oder über den Gemeindehaushalt.
Fazit: Chancen und Risiken abwägen
Die Beauftragung der REKO-Gruppe stellt einen Schritt in Richtung nachhaltiger Ressourcennutzung dar.
Dennoch gibt es berechtigte Zweifel an der langfristigen Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit des Projekts. Insbesondere die geringe kurzfristige Kostenersparnis und die noch unklare Umweltbilanz der thermischen Verwertung sollten Anlass für eine kritische Nachbetrachtung geben.
Die Gemeinde steht in der Verantwortung, die Bürger transparent über die genauen Kosten und Vorteile zu informieren, um Vertrauen in die Entscheidung zu schaffen.