Die Betriebssparte Bäder der Stadt Wehr steht vor großen finanziellen Herausforderungen: Für das Jahr 2025 wird ein Verlust von 735.000 EUR prognostiziert – eine erhebliche Belastung für den städtischen Haushalt.
Die Gründe dafür liegen vor allem in steigenden Betriebskosten und relativ niedrigen Einnahmen. Dieser Artikel beleuchtet die aktuelle Situation, mögliche Szenarien und deren Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger.
Die Ausgangslage: Hohe Kosten, geringe Einnahmen
Die Einnahmen der Bäder, die vor allem durch Eintrittsgelder generiert werden, belaufen sich auf lediglich 138.000 EUR. Diese stehen Ausgaben von 899.000 EUR gegenüber, die sich auf Personal, Energie und Instandhaltung verteilen. Ein Großteil der Verluste entsteht durch den Unterhalt des Hallenbads und des Freibads, die hohe Energie- und Wartungskosten verursachen.
Die finanzielle Lücke kann aktuell nur durch Rücklagen aus Vorjahren geschlossen werden. Doch diese Rücklagen sind endlich – spätestens in den kommenden Jahren wird eine Lösung notwendig.
Was bedeutet das für die Bürgerinnen und Bürger?
Der Betrieb von Bädern ist für viele Kommunen ein Zuschussgeschäft. Gleichzeitig sind sie ein wichtiger Teil der kommunalen Infrastruktur und tragen erheblich zur Lebensqualität bei. Doch wenn die Verluste weiter steigen, könnten folgende Szenarien realistisch werden:
Erhöhung der Eintrittspreise
Bürgerinnen und Bürger müssten mit höheren Kosten für die Nutzung des Freibads und Hallenbads rechnen. Dies könnte Familien, Senioren und Vielnutzer besonders treffen.
Beispiel: Eine Erhöhung der Preise um 20–30 % würde die Einnahmen steigern, könnte aber die Besucherzahlen verringern.
Schließung von Einrichtungen
In extremen Fällen könnte die Stadt beschließen, eine der Einrichtungen dauerhaft zu schließen, um Kosten zu sparen.
Folge: Verlust eines wichtigen Treffpunkts für die Gemeinschaft und Einschränkungen im Freizeitangebot.
Subventionen aus anderen Bereichen
Die Stadt könnte entscheiden, die Verluste der Bäder durch höhere Zuschüsse zu decken. Dies würde jedoch andere Projekte, wie Straßenbau oder Schulen, belasten.
Lösungsansätze
Die Stadt Wehr hat verschiedene Maßnahmen identifiziert, um die finanzielle Situation zu verbessern:
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Energieeffizienz steigern: Investitionen in die energetische Sanierung der Infrastruktur werden geplant. Dazu gehört beispielsweise die energetische Sanierung des Kabinengebäudes im Freibad, die sowohl den Energieverbrauch senken als auch die Betriebskosten langfristig reduzieren soll.
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Investitionen in Instandhaltung: Maßnahmen wie die Betonsanierung des Kabinengebäudes und die Erneuerung der Hubbodenschlepperschürze im Hallenbad sind vorgesehen. Diese Investitionen sollen die Nutzung der Einrichtungen sichern und gleichzeitig langfristige Reparaturkosten reduzieren.
- Finanzierung durch Kredite: Zur Deckung der hohen Investitionskosten, insbesondere im Bereich der energetischen Sanierung, sind Kreditaufnahmen in Höhe von 430.000 EUR eingeplant. Darüber hinaus stehen Verpflichtungsermächtigungen für zukünftige Projekte zur Verfügung.